Das Fachwerkgebäude der Alten Posthalterei wurde Anfang des 12. Jahrhunderts in der Stadt Creuzburg erbaut. Es bildet den südlichen Abschluss eines Häuserblocks, dessen fast mittiger Einbau in den ursprünglichen alten Markt der Stadt Creuzburg zeitlich nicht mehr bestimmbar ist, da die Archivalien der Stadt Creuzburg in vergangenen Jahrhunderten durch Brände vernichtet wurden. Unmittelbar im Zentrum der Stadt an alter Heeres- und Handelsstraße gelegen, diente das Gebäude den Reisenden als Herberge und Ausspann. Im Zeitalter der Postkutschen befand sich in ihm die Posthalterei.
Das nach dem verheerenden Stadtbrand von 1634 wieder errichtete Gebäude, wurde 1765 erneut durch Großfeuer zerstört, aber unmittelbar danach wieder aufgebaut. Mit dem Ausgang des Postkutschenzeitalters — die letzte Postkutsche fuhr in Creuzburg im Jahre 1907 — verlor auch die Alte Posthalterei ihre Bedeutung.
Doch bis nach dem 1. Weltkrieg befanden sich im Erdgeschoss des Gebäudes die „Restauration zur Post“ und ein Kolonialwarenladen. Später schlug dann in den Räumen der Creuzburger Bankverein sein Domizil auf.
Als am 1. April 1945 Creuzburg durch amerikanischen Beschuss zerstört wurde, blieb die ehemalige Posthalterei wie durch ein Wunder erhalten. So war es möglich, dass ein Teil der Stadtverwaltung (u. a. auch das Standesamt) hier im Erdgeschoss des Gebäudes untergebracht werden konnte, bis 1951 der Umzug ins wieder aufgebaute Rathaus erfolgen konnte. In den folgenden Jahren entstanden auch hier im Obergeschoss Mietwohnungen.
Nachdem am 9. November 1989 die Mauer gefallen war, war der Weg frei, um an alte Traditionen anzuknüpfen. 1992 erwarb Familie Wagner das inzwischen sehr baufällig gewordene Haus am Plan 1.
Die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten konnten beginnen. Hierbei wurde ganz besonderer Wert auf die Innengestaltung gelegt, modern sollte sie sein, stimmungsvoll, aber vor allem an die Tradition des Hauses anknüpfen, sodass die Inneneinrichtung mit der typisch thüringischen Fachwerkkonstruktion im Einklang steht.
Die im Obergeschoss ehemals entstandenen Wohnräume wurden zu den heutigen individuell gestalteten Hotelzimmern umgebaut, die in historischer Atmosphäre zeitgemäßen Komfort bieten.
Der damalige Innenhof, mit Stallungen, Toiletten und Scheune, wurde entkernt, sodass die Baumaßnahmen für das zukünftige Restaurant Alte Posthalterei beginnen konnten.
Durch eine pyramidenförmige Glasüberdachung des Innenhofes verschmolzen historische Fachwerkbauweise mit moderner Architektur, was den unverwechselbaren Charakter des Restaurants prägt. Die Fassade erhielt einen neuen Glanz.
Nach einem Jahr konnten die Sanierungs- und Umbauarbeiten abgeschlossen werden.
Am 10. September 1993 öffnete das Restaurant Alte Posthalterei seine Pforten.
In den darauffolgenden Monaten wurden die Arbeiten an den Hotelzimmern beendet, seither bietet das Hotel dem Gastlichkeit- und Erholungssuchenden Aufenthalt in einer wunderschönen historischen Umgebung in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs.
Seit 1999 lädt das PapperlaPub heute „Eiscafé Wagner“, eine weitere gastronomische Einrichtung im Hause, in lebendiger, ungezwungener Stimmung zum Verweilen und Genießen ein.
Die Restaurierung des Gebäudes, die Neugestaltung der Hotelzimmer, des Restaurants, des PapperlaPup und des Biergartens auf dem historischen Plan mit seinem wunderschönen Brunnen lässt es heute zu einem einmaligen Ort der Entspannung werden.